Erstbefüllung eines Gartenteichs

Ist der Teich fertig installiert, wird er zum ersten Mal mit Wasser gefüllt. Aber Wasser ist nicht gleich Wasser. Zumindest für die Erstbefüllung des Gartenteichs sollte man auf Regen- und Brunnenwasser verzichten und stattdessen Leitungswasser nehmen.

Vor- und Nachteile bei Regenwasser, Brunnenwasser oder Leitungswasser

Regenwasser ist extrem nährstoffarm; als Erstbefüllung lässt sich damit die Teichbiozönose nicht „in Gang setzen“. Außerdem ist Regenwasser in vielen Regionen viel zu sauer und hat einen zu niedrigen und vor allem ungepufferten pH-Wert. Außerdem ist Regenwasser, welches als Dachablauf über eine Regenrinne aufgefangen wird, oft mit Falllaub aus der Dachrinne und anderen Schmutzablagerungen belastet. Anders verhält es sich, wenn das Niedrigschlagwasser über eine Dachbegrünung und die darunterliegenden Drainageschichten gefiltert und gereinigt worden ist.

Brunnenwasser, welches nicht zuvor eine genauen chemischen Wasseranalyse unterzogen wurde, ist für den Gartenteich oft völlig ungeeignet. Über das Grundwasser kann der Brunnen aus den einzelne Bodenschichten Schadstoffe oder Düngemittel an die Oberfläche transportieren, selbst wenn diese zuletzt vor Jahren in der Landwirtshaft auf die umliegenden Felder im Einzugsbereich des Grundwassers ausgebracht wurden.

Leitungswasser ist zwar oft auch nicht optimal, lässt sich aber relativ einfach optimieren. Denn für Leitungswasser von Trinkwasserqualität müssen von den Wasserwerken bestimmte Grenzwerte für Wasserinhaltsstoffe, Härte und pH eingehalten werden. Allerdings ist das Leitungswasser häufig gechlort. Das Chlorgas lässt sich aber relativ einfach mit einer starken Belüftung des Teichwassers austreiben. Problematisch wird es, wenn das Leitungswasser sehr hart ist. Für Trinkwasser gilt ein oberer Grenzwert von 30odGH und das ist für einen Gartenteich viel zu viel. Denn hartes Wasser enthält in der Regel sehr viel gelösten Kalk – neben Nährstoffüberschuss eine der Hauptursachen für Algenblüten im Gartenteich. Dazu ein Tipp: Man legt einen Vorteich, ein Sumpfbeet oder einen Filtergraben an, den man relativ dicht mit kalkliebenden Wasser- und Sumpfpflanzen bestückt. Diese Pflanzen entziehen dem Wasser gelösten Kalk – man nennt dies biogene Entkalkung, sodass es enthärtet wird, bevor es in den eigentlichen Teich läuft. Auch Regenwasser lässt sich auf diese Weise für den Gartenteich aufbereiten, vorausgesetzt, man bepflanzt die „Vorstufe“ mit kalkmeidenden, an leicht saures Wasser adaptierten Pflanzen. Dem Regenwasser werden mögliche Schad- und Schmutzstoffe auf diese Weise entzogen, es wird gepuffert und der pH-Wert soweit stabilisiert, dass es als Teichwasser geeignet ist.

Gartenteich Foto: © D. Ott – Fotolia.com

Ist der Gartenteich zum ersten Mal mit Wasser gefüllt, dann sollte man einige Wochen warten, bis die Pflanzen gut angewachsen sind und sich ein biologisches Gleichgewicht eingestellt hat, bevor man die ersten Fische in den Teich setzen kann. Für die ganz Ungeduldigen bietet der Fachhandel Zusatzstoffe, die aggressives Chlor neutralisieren, Schwermetalle und andere Schadstoffe binden und den pH-Wert stabilisieren.

Bei der Erstbefüllung des Gartenteichs sollte man auf alle Fälle, den Wasserzähler im Auge behalten und so die gesamte Füllmenge ermitteln. Es ist wichtig das genaue Wasservolumen zu kennen; nur so kann man die nötige Leistungsstärke von Filteranlage und Teichpumpe ermitteln oder den Fischbesatz an die Teichgröße anpassen.

Besitzt ihr einen Gartenteich? Auf was habt ihr bei der Erstbefüllung geachtet?

Foto: © D. Ott – Fotolia.com

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